Die Geschichte von Taifun-Tofu
Wie aus einer Idee eine europaweit bekannte Tofumarke wurde
Ein wesentlicher Teil der Geschichte Taifuns beginnt vor rund 38 Jahren - mit einer Reise und der Begegnung zweier Menschen. Es sind die 80er Jahre und es herrscht Aufbruchstimmung: Immer mehr Menschen fordern einen anderen Umgang mit der Umwelt und gehen dafür auf die Straße. Die bewusste Hinwendung zur Natur ebnet den Boden für die Biobewegung − und für die Idee, Tofu in Europa groß werden zu lassen. Dafür standen unternehmerisch orientierte Pioniere wie Klaus Kempff und Wolfgang Heck.
Ihre Begeisterung für Tofu, mit der sie und ihre Mitstreiter*innen von nun an viele Menschen anstecken, ist bis heute bei Taifun zu spüren: Für das pflanzliche Eiweiß, das in der Hauptrohware Soja steckt und Tofu zu einem Lebensmittel der Zukunft macht. Für die vielen Möglichkeiten, die Tofu in Sachen Geschmack und Formen bietet. Auch lange, nachdem die Gruppe um Wolfgang und Klaus die ersten Blöcke und Bratlinge von Hand herstellten, streben die heute mehr als 300 Taifun-Mitarbeitenden jeden Tag nach dem perfekten Stück Tofu. Um damit viele Menschen glücklich zu machen und einen Beitrag zur Ernährungswende zu leisten.
Der Lauf der Dinge:
1987
Klaus hat bereits seit längerer Zeit mit der Aufzucht von Sprossen und Keimlingen Erfahrung gesammelt und die Idee, Tofu herzustellen, aus den USA mitgebracht. Als sie sich im Sommer 1986 treffen, ist Wolfgang sofort begeistert und steigt ein. Gemeinsam bringen sie das Projekt Tofu voran, Klaus mit seiner Firma Lifefood und Wolfgang mit der Firma Taifun in der neu gegründeten Freiburger Markthalle. Der Tofu wird erst frisch auf dem Wochenmarkt und als Mittagstisch verkauft und bekommt bald seinen festen Platz im Naturkosthandel. 1990 werden beide Firmen zu einer GmbH verschmolzen. Zu dieser Zeit kommt Günter Klein hinzug, der rund 20 Jahre lang mit Wolfgang die Geschäftsführung bilden wird.
1995
Nach Jahren in angemieteten Kellerräumen und Küchen ziehen wir endlich in eigene Hallen im Gewerbegebiet Freiburg-Hochdorf, wo sich bis heute der Standort der Taifun-Tofu GmbH befindet. Was zunächst unglaublich groß erscheint, ist inzwischen immer wieder erweitert worden. Klaus Kempf ist inzwischen aus dem Unternehmen ausgestiegen.
1997
Die ersten Biolandwirte bauen in der Region um Freiburg Tofu-Sojabohnen für uns an. Damit reagieren Wolfgang und Günter auf die neue grüne Gentechnik in den USA, von wo wir bisher unsere Sojabohnen bezogen haben. Im selben Jahr beliefern wir erstmals das Ausland mit Taifun Tofu und sind stolz, als erstes Freiburger Unternehmen die Zertifizierung des EU-Öko-Audits (EMAS) zu erhalten.
2004
Nach und nach erhalten Bioprodukte Einzug in den konventionellen Markt. Um für unsere Produkte eine saubere Trennung zu ermöglichen, führen wir 2004 die Marke Tukan bio&vegan ein, die mit einem ausgewählten Sortiment zum Beispiel bei Edeka erhältlich ist. Unser Engagement für eine umweltfreundliche Produktion wird erstmals durch das Umweltmanagementsystem der Norm ISO 14000 bescheinigt.
2011
Alfons Graf wird Geschäftsführer neben Wolfgang Heck. Er treibt die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit voran: Unsere umweltfreundliche Kälteanlage macht den Anfang weiterer energiesparender Anlagen und Maßnahmen, wie später die Energiezentrale. Im selben Jahr wird das Taifun-Technikum eröffnet, eine Tofurei im Kleinformat, die es ermöglicht, neue Sojasorten auf ihre Tofueignung zu testen und die Qualität unserer Sojabohnen noch besser zu kontrollieren.
2014
Wolfgang Heck gründet die Heck-Unternehmensstiftung, bringt alle Anteile der Taifun-Tofu GmbH darin ein und sichert so das Bestehen des Unternehmens und seiner Werte. Er tauscht die Geschäftsführerrolle gegen die des Stifters. Dafür leitet neben Alfons Graf nun Elisabeth Huber als Geschäftsführerin die Geschicke der Firma.
2016
Unsere Fangemeinde wächst stetig und wir bauen auch unsere Kapazitäten weiter aus. Dabei behalten wir Umwelt- und soziale Belange im Auge und erstellen unsere erste Gemeinwohlbilanz.
2017
Erstmals stammen sämtliche Bio-Sojabohnen für unseren Tofu aus Europa, nämlich von unseren Vertragslandwirten aus Deutschland, Österreich und Frankreich.
2019/2020
Nach jahrelanger Züchtungsarbeit mit der Universität Hohenheim, werden unsere ersten beiden eigenen Sojasorten zugelassen. Tofina und Tori bringen besonders gute Eigenschaften für die Tofuherstellung mit.
2020
Wir gewinnen den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2020.
2021
Aus der kleinen Gruppe von Tofu-Pionieren ist inzwischen eine Belegschaft von mehr als 300 Mitarbeitenden geworden. Der Kauf eines neuen Werks am Standort Freiburg und weitere Investitionen sollen uns helfen, der steigenden Nachfrage nachzukommen. Angetreten für die Veränderungen und damit, Taifun in die Zukunft zu führen, ist Geschäftsführer Wolfgang Heck.
2022
Die vorangegangenen Jahre während der Coronapandemie waren eine enorme Herausforderung für das Unternehmen und alle Mitarbeitenden. Begegnungen mussten auf das Nötigste reduziert werden. Der Markt reagierte mit Turbulenzen, auf die immer wieder reagiert werden musste. Der Krieg in der Ukraine beeinflusst den Energiebereich und den Handel insgesamt. Kosten stiegen stark an und machten den Einkauf vieler Rohwaren noch herausfordernder. Wolfgang Heck ist zurück in der Geschäftsführung.
2023
500m vom Hauptstandort entfernt haben wir ein weiteres Produktionsgebäude für die Tofuveredelung in Betrieb genommen. Seit Mitte des Jahres arbeiten wir bei Taifun damit in zwei nachbarschaftlichen Werken.