Nachhaltigkeit

Auf nachhaltige Nachbarschaft

Green Industry Park Hochdorf

  • 29. Apr 2022

Dr. Sandra Hook und Dirk Kron vom Klimaschutzamt der Stadt machen gleich zu Beginn die zweifache Idee des Green Industry Park deutlich: Möglichkeiten und Unterstützungsangebote zu mehr Klimaschutz aufzeigen einerseits. Aber mindestens genauso wichtig: Die Menschen zusammenbringen, ein Forum bieten für persönlichen Austausch.
Man könnte sagen, es geht darum, dass aus Nachbarn Gleichgesinnte werden, um die enormen Herausforderungen des menschengemachten Klimawandels zu bewältigen.

Dr. Sandra Hook erläutert in ihrer Begrüßung die Chancen, die der Austausch bietet.

Gemeinsam an einem Strang
Das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, zog sich dann auch durch die Veranstaltung. Das liegt natürlich an den Aufgaben, die allen Unternehmen bevorstehen. Aber auch an der kollegialen Atmosphäre. In diesem Zusammenhang äußerte auch Klimamanager Dirk Kron seine Freude darüber, „manche Personen das erste Mal überhaupt nicht nur auf dem Bildschirm, sondern persönlich zu treffen.“

Das Wort Nachbar entstand aus dem althochdeutschen nāhgibūr(o), aus nahe und Bauer. Es bezeichnete damals schlicht den nächstgelegenen Bauern. Die heutige Bedeutung hat sich über die Jahrhunderte entwickelt.

Wie kann das Gebiet Hochdorf nachhaltiger werden?
In verschiedenen Vorträgen wurden dann spannende Informationen geteilt: Damian Wimmer von der Energieagentur bot beispielsweise konkrete Einblicke in den Energieverbrauch der Hochdorfer Unternehmen. Gefolgt von einer Auflistung konkreter Tipps und Ideen, wie man gegensteuern kann. Dazu gehört das Potential für Photovoltaik im Industriegebiet, dass insgesamt groß ist.
Es folgten Pilotprojekte, an denen sogar manches Unternehmen aus Hochdorf bereits beteiligt war. Zum Beispiel Carpooling, für das Geschäftswägen mit mehreren Menschen geteilt werden und dadurch der CO2-Austoß verringert wird.

Dirk Kron (re) und Damian Wimmer (li) erläutern aktuelle Pilotprojekte und zeichnen eine Zukunftsvision für Hochdorf.

Klimaanpassung wichtiger Faktor
Nicht erst der Starkregen 2021 sowie anhaltende Dürreperioden machen den Klimawandel auch bei uns spürbar. Klimaanpassungsmanagerin Verena Hilgers zeigte auf, dass nicht nur der vorbeugende Schutz, sondern die Anpassung an bereits aktuelle Veränderungen wie die erhöhte Durchschnittstemperatur zentral sein werden. Das kann z.B. durch mehr Grünflächen geschehen – die Umsetzungsmöglichkeiten sind vielfältig. Dass diese nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern erwiesenermaßen Wirksamkeit und Effizienz der Mitarbeitenden erhöht, die mit kühlem Kopf aus der Pause kommen, dürfte auf offene Ohren gestoßen sein.

Taifun berichtet aus eigenem Haus
Für Taifun hat Geschäftsführerin Elisabeth Huber Einblick in unsere Prozesse gewährt und konkret aufgezeigt, dass ein unternehmerisches Handeln, das Mensch und Umwelt achtet, von Beginn an zentral für Taifun waren. Die neue Energiezentrale, unsere Blühwiesen, aber auch der Einsatz für den heimischen Anbau der Sojapflanze sowie den Vertragsanbau durch Bio-Landwirte waren einige Beispiele.

Auf Augenhöhe voneinander lernen
Das Potential des Green Industry Parks beim gemeinsamen Ausklang im Anschluss nochmals spürbar. Neben Inspiration und Wissen zum Thema Nachhaltigkeit, konnte man erfahren, was hinter den Toren der anderen Unternehmen passiert. Aus Markenlogos und LKWs werden Menschen, die den Raum dahinter mit Leben füllen.
Zum Schluss bleibt die Erkenntnis: Eine Investition in Nachhaltigkeit ist auch eine Investition in die eigene Resilienz. Jedes Unternehmen - ob groß oder klein – hat Hebel, die es für mehr Klimaschutz in Bewegung setzen kann. Das gilt insbesondere wenn es gemeinsam mit den Nachbarn geschieht.

Der Ausklang bot die Chance zu persönlichen Gesprächen - natürlich mit leckeren Snacks aus der Taifun Küche.