Partnerschaft

Ankommen und Weiterkommen

Wir begleiten junge Geflüchtete in die Arbeitswelt

  • 09. Mär 2021
  • LC

Gemeinsam mit der [p3]-Werkstatt unterstützen wir Geflüchtete in Freiburg auf dem Weg in eine Ausbildung in Industrie und Handwerk. Eine so genannte Einstiegsqualifizierung, die Praxis und schulisches Lernen kombiniert, bereitet die Berufsanfänger*innen auf die deutsche Arbeitswelt vor.

Muhammed aus Gambia ist der Erste, der im Rahmen des Programms eine Ausbildung bei uns absolviert: zum Maschinen- und Anlagenführer, Fachrichtung Lebensmitteltechnik. Damit der Start gelingt, durchläuft Muhammed vorher Praktika bei Taifun: Vier Tage pro Woche ist er in verschiedenen Abteilungen tätig, einen Tag erhält er Unterricht in der [p3]-Werkstatt. Außerdem werden gemeinsame Lernziele vereinbart, etwa, welche Vorkenntnisse für die Berufsschule notwendig sind. „Wir setzen auf individuelle Lösungen“, betont David Rösch, Geschäftsführer der [p3]-Werkstatt. Regelmäßig tauscht er sich mit unserem Personalverantwortlichen Ralf Kuderer über die Entwicklung des jungen Mannes aus.

»Das Konzept ist sehr nachhaltig gedacht und bietet sowohl den Geflüchteten als auch den Unternehmen konkrete Perspektiven bei der Fachkräfteausbildung«
Ralf Kuderer, Personalverantwortlicher bei Taifun

Einblick in verschiedene Berufe

Bevor es in die Unternehmen geht, werden die Jugendlichen mit Fluchterfahrung in der [p3]-Werkstatt ein Jahr lang darauf vorbereitet; zur Hälfte mit Deutsch- und Matheunterricht, zur Hälfte mit Praxisarbeit in der Werkstatt. Während dieser Einstiegsqualifizierung können sie Vorkenntnisse in verschiedenen Berufen erwerben, vom Tischler, über Elektrotechniker bis hin zum Maler und Lackierer. „Grundlage sind aber die weichen Kompetenzen,“ betont David Rösch. „Pünktlichkeit und Eigenverantwortung sind wichtige Voraussetzungen dafür, in der deutschen Arbeitswelt zu bestehen.“ Unterstützt werden die meist jungen Männer dabei von einem engagierten Betreuerteam aus Angestellten und Ehrenamtlichen, zu denen ebenso gelernte Handwerkerinnen wie angehende Lehrer gehören.

Gute Chancen für eine feste Anstellung

In Zeiten von Fachkräftemangel sind derartige Initiativen für Industrie und Handwerk wertvoll. Weil die Geflüchteten mit guten Deutschkenntnissen und einer fachlichen Vorbildung in den Beruf starten, ist die Chance auf eine langfristige Beschäftigung und eine gelungene Integration hoch. Acht bis zehn Auszubildende lernen gleichzeitig bei der [p3]-Werkstatt, die Bewerberzahl ist groß.

Die [p3]-Werkstatt ist 2018 aus dem gemeinnützigen Verein Stadtpiraten Freiburg e.V. hervorgegangen und kooperiert mit anderen Bildungseinrichtungen und dem Jobcenter. Die gemeinnützige GmbH unter Geschäftsführer David Rösch trägt sich durch Auftragsarbeiten. Derzeit werden die Räumlichkeiten in Freiburg ausgebaut, in Zukunft soll es Veranstaltungen und Netzwerktreffen geben.