Sojakultur Neuigkeit

Bunt, bunter, Blühpflanzen

So sorgt Luis für mehr Farbe und Summen auf dem Sojafeld

  • 14. Mai 2025

Zwischen den Blühpflanzen auf dem Sojafeld fühlen sie sich wohl: Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen, Regenwürmer, Käfer und Co.

Mit unserem Blühpflanzenprojekt nutzen wir die freien Zwischenräume unseren Sojareihen, pflanzen Frühblüher und bieten Insekten ein Pollen- und Nektarangebot. Wie schön, dass unser Sojazentrum bei dieser biodiversitätsfördernden Maßnahme tatkräftige Unterstützung von unserem neuen Kollegen Luis bekommt. Was ihn antreibt und was er selbst in seinem Garten anpflanzt, erzählt er hier.

Was bringt dich zu Taifun und dem Blühpflanzenprojekt?
Meine Faszination für die Landwirtschaft und das Wissen über die Herausforderungen, vor denen die moderne konventionelle Landwirtschaft steht, haben das Bedürfnis in mir geweckt, aktiv an einer nachhaltigeren Landwirtschaft mitzuarbeiten.

Ein nachhaltiger Umgang mit der Natur und die Lebensmittelproduktion sollten Hand in Hand gehen. Das ist aus technischen und finanziellen Gründen für die Landwirtschaft leider nicht immer einfach umsetzbar. Gerade deshalb ist es mir persönlich sehr wichtig, gemeinsam mit den Landwirten praktikable Lösungen zu entwickeln. Umso begeisterter war ich, als ich vom Blühpflanzenprojekt von Taifun erfahren habe, da ich fest davon überzeugt bin, dass wir mit derartigen Projekten gemeinsam einer nachhaltigeren Landwirtschaft näherkommen können.

Die Besonderheiten des ökologischen Sojaanbaus – späte Saat, großer Reihenabstand, langsame Jugendentwicklung – bergen ein Potential! Was genau für ein Potential steckt dahiner?
Die präzisen Arbeitsweisen moderner Maschinen ermöglichen uns, Zwischenräume für Blühpflanzen zu nutzen. Frühblühende Pflanzen werden in Reihen zwischen die Sojareihen eingesät. Ein Fokus liegt dabei auf Blühpflanzen der sogenannten Ackerbegleitvegetation. Sie schützen den Boden, binden Nährstoffe und bieten Wildbienen und Co. ein Pollen- und Nektarangebot. Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern schaut auch einfach wunderschön aus. Die Herausforderung hier liegt darin, die Begleitvegetation erfolgreich zu etablieren, ohne dabei das Wachstum der Soja zu stark zu hemmen.

Wie kommst du zu deiner Begeisterung für Pflanzen und die Biodiversität?
Zum einen ist die Natur wunderschön und ich fühle mich besonders wohl, wenn ich mich auf Feld, Wiese oder im Wald aufhalte. Zum anderen ist es unglaublich spannend, wie Pflanzen funktionieren und wie komplex Ökosysteme sind. Unzählige Organismen interagieren miteinander, bilden Symbiosen, konkurrieren miteinander, dienen als Nahrungsquelle für andere Organismen, oder bieten anderen Organismen Schutz vor Fraßfeinden. Wir wissen mittlerweile, dass die Stabilität eines Ökosystems und die Anzahl der unterschiedlichen Organismen im System miteinander verknüpft sind. Diese Vielschichtigkeit und die vielen kleinen Interaktionen faszinieren und begeistern mich.

Ist dein Garten auch ein Pflanzenparadies und Heim für Insekten?
In unserem kleinen Gärtchen stehen zwischen Tomaten, Knoblauch, Mangold, Salat und Erdbeere auch ein paar Blühpflanzen – leider noch viel zu wenige. Aber an Ideen und Plänen mangelt es nicht und in einem Jahr kann ich vielleicht schon sagen, dass es bei uns im Garten genauso schön wie auf dem Sojafeld der Zukunft blüht.

Das macht das Sojazentrum

Über 150 Vertragslandwirte bauen in Frankreich, Österreich und Deutschland Sojabohnen für Taifun an. Das Sojazentrum koordiniert den Sojaanbau, unterstützt und berät die Landwirte und betreut die Saatguterzeugung, die Aufbereitung, die Lagerung, sowie die Anlieferung der Soja. Seit Beginn der jungen Geschichte des Sojaanbaus in Zentraleuropa entwickelt und testet das Sojazentrum außerdem neue Speisesojasorten für den Anbau in Europa und sorgt somit für eine langfristige Versorgungssicherheit. Zusätzlich arbeiten wir daran, die Anbaumethoden zu verbessern und suchen nach neuen innovativen Ansätzen des Sojaanbaus, um langfristig nachhaltige Sojabohnen produzieren zu können.